Ted Davis

GLITCH.ext, 09.03.2021

HEK Net Work Davis
Ted Davis, GLITCH.ext, 2021

Ted Davis GLITCH.ext ermöglichte es Besucher:innen, die virtuelle Fassade des HEK und die Website hek.ch zu glitchen. Bilder, Texte und alle HTML-Elemente, die die Struktur der Website bilden, konnten von Besucher:innen per Mausklick geglitched werden. Wurde die Maus über das gewählte Element bewegt, war es möglich, den Ausgang des Glitches zu beeinflussen. Aufbauend auf p5.glitch (2020) – einer Glitching-Bibliothek auf Byte-Ebene innerhalb von p5.js – ermöglicht eine dazugehörige Browser-Erweiterung für Chrome die Nutzenden, auch den Rest des Webs zu glitchen. GLITCH.ext war vom 09.03.2021 bis 13.04.2021 auf der Website hek.ch zu sehen.

Die Chrome Erweiterung GLITCH.ext kann im Web Store oder manuell über GitHub installiert werden.

Statement des Künstlers:
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Da sich die Kultur im vergangenen Covid-19-Jahr vom Physischen ins Virtuelle verlagert hat, ist GLITCH.ext eine Hommage an Glitches im analogen und digitalen Bereich: Erstens an der geglichten Fassade des HEK, dem Werk H3333333K (2015) der !Mediengruppe Bitnik , ein architektonisch umgesetzter JPEG-Glitch. Zweitens angeregt durch das Glitchen von Webseiten wie den Glitch Browser (2005) von Dimitre Lima (DMTR), Ant Scott (BEFLIX) und Iman Moradi, der alle Bilder einer bestimmten Webseite via Proxy-Server JPEG-glitchte. Während meines Masterstudiums hier in Basel (2007-2009), das in einer Diplomarbeit über das Glitching des JPEG-Dateiformats resultierte, Precise Mishandling of the Digital Image Structure, trugen der virtuelle Austausch mit den Künstler:innen hinter Glitch Browserund lokale Video-Sniffing-Workshops der !Mediengruppe Bitnik dazu bei, meine sich entwickelnde Praxis zu formen. Sie fügten sich ein in eine wachsende Auseinandersetzung mit den Begriffen der Enthüllung des Unsichtbaren, der Nutzung digitaler Medien unterhalb der Oberfläche und der vernetzten Kunst. Angefangen mit TEXT2IMAGE und HEADer_REMIX (2009), über die letzten zehn Jahre hinweg, findet der Glitch weiterhin seinen Weg in meine Arbeit, mit seinem endlosen Strom an überraschenden Bildern und einzigartigen Artefakten, die es zu entdecken gilt.»

Ted Davis ist ein Medienkünstler, Designer und Pädagoge, der ursprünglich aus den Vereinigten Staaten stammt und in Basel (Schweiz) lebt. Seit 2010 unterrichtet er Interaktionsdesign am Institut für Visuelle Kommunikation der Hochschule für Gestaltung Basel HGK FHNW. Seine Arbeit und Lehre erforschen die Volatilität digitaler Medien durch Glitches und die Reaktivierung älterer ‚neuer Medien’ durch neuere Programmiermittel. Seine Open-Source-Projekte (basil.js, XYscope, P5LIVE) ermöglichen es Designer:innen, in Adobe InDesign zu programmieren, Vektorgrafiken auf Vektordisplays zu rendern und kollaborativ live kodierte Visuals zu erstellen.