Philipp Gasser
Der, der kommt, ist nicht der, den du erwartet hast
Philipp Gasser hat sich seit seinen künstlerischen Anfängen mit der Zeichnung beschäftigt. Dies ist bis heute, wo er vornehmlich medial arbeitet, so geblieben. Obwohl als einfache Projektionen inszeniert, entwickeln seine Animationen eine physische Sogwirkung. Sie greifen aus dem Bild hinaus und involvieren die Betrachter physisch. Wie die Mehrzahl seiner Installationen bezieht sich auch Der, der kommt, ist nicht der, den du erwartet hast (1999) auf eine alltägliche, sozusagen kleine Geschichte. Menschen kommen auf uns zu, winken, gehen dann aber haarscharf an uns vorbei: eine Inszenierung rund um das Thema Wahrnehmung, über Ferne und Nähe und im Subtext vielleicht auch eine Geschichte über eine gescheiterte Liebe. Damit ist auch die Melancholie ins Spiel gebracht: das Scheitern als Motivation und Ursprung der Kunst.
(Text: Claudia Spinelli und Sabine Schaschl)