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Giulia Essyad

Giulia Essyad (*1992) erforscht die Darstellung des menschlichen Körpers, insbesondere in Werken der Populärkultur wie den Filmen Avatar und Charlie und die Schokoladenfabrik oder Figuren aus Picassos Blauer Periode. Essyad analysiert insbesondere die Art und Weise, wie der menschliche Körper in den sozialen Online-Räumen, die heute von einer Kultur bestimmt werden, in der das Bild vorherrscht, zum Gegenstand von Diskussionen, Verwandlungen und Zelebrierungen, ja fast zum Schlachtfeld wird. Die auf den Körper aufgetragene Farbe Blau als Symbol der Entfremdung und des Andersseins ist ein wiederkehrendes Element in Essyads Werken, ebenso wie das Motiv der ‘Blueberry Inflation’, einer Verwandlung, die der Charakter Violet Beauregarde in Willy Wonkas Schokoladenfabrik durchmacht und die eine weltweite Fanbase hervorgebracht hat. In diesem Fall stellen der Körper und seine Verwandlungen in Essyads Werk eine Rückeroberung des Körpers gegen die von der Konsumgesellschaft auferlegten Ideale der Perfektion dar. In dem Werk blueberry.inflation.v1.2 (2021) beispielsweise soll die Verwandlung des Körpers der Künstlerin in eine saftige Blaubeere nicht die moralische Warnung des Films widerspiegeln, der diese Metamorphose inspiriert hat, sondern eine Hommage an die Nische der Fans sein, die den opulenten Körper in seinen erotischen und vergnüglichen Aspekten aufnehmen und feiern. Essyad greift auch die traditionellen Werte der westlichen Kultur an. In dem satirischen Science-Fiction-Werk BLUEBOT (2021) ist ein blauer Roboter der Überlebende einer vergangenen matriarchalischen Gesellschaft, im Gegensatz zu der Gesellschaft, die wir kennen. In ähnlicher Weise thematisiert das Werk Familiar (2019) spielerisch die Enteignung von Bräuchen und Traditionen, die von der kolonialen Kultur als exotisch angesehen werden. Die Jury würdigt die Kohärenz und den Scharfsinn, mit denen Giulia Essyad das Thema des Körpers in ihren Arbeiten behandelt, die von der Performance über die Poesie bis hin zur bildenden Kunst reichen.