Digitale Strategie
Das HEK (Haus der Elektronischen Künste) ist ein Zentrum für zeitgenössische Kunst, die elektronische Medien verwendet und ihren Gebrauch reflektiert. Digitale Technologien sind kein Zusatzangebot, sondern ein integraler Bestandteil unserer Arbeit. Sie prägen die Programmkonzeption, die Vermittlung, die Sammlung, die Kommunikation und unsere internen Abläufe. Wir betrachten digitale Technologien nicht als neutrale Werkzeuge, sondern als kulturell geprägte Systeme, die Fragen zu Zugang, Verantwortung, Nachhaltigkeit und Teilhabe aufwerfen. Die digitale Strategie des HEK schafft einen verbindenden Rahmen zwischen Inhalten, Infrastrukturen, Prozessen und Haltungen und übersetzt unsere institutionelle Ausrichtung in eine zukunftsorientierte digitale Praxis.
Im Zentrum stehen die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit unserer öffentlichen Angebote zu medialer Kunst und digitaler Kultur. Dies umfasst Ausstellungen, Sammlung, Vermittlung sowie partizipative Projekte wie Friends of HEK. Die kuratorische Praxis des Hauses ist geprägt von einer konsequenten Einbindung digitaler Kunstpraktiken und einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit aktuellen technologischen Entwicklungen. Kunst dient dabei als Ausgangspunkt für gesellschaftsrelevante Fragestellungen im Spannungsfeld von Technologie, Kultur und Zukunft. Neben analogen Ausstellungsformaten realisieren wir hybride und virtuelle Projekte und betreiben mit virtual.hek.ch eine eigene Plattform für Online-Ausstellungen. Die Vermittlungsarbeit richtet sich an ein diverses Publikum und fragt, wie digitale Werkzeuge und Systeme aktiv angeeignet, kritisch reflektiert und kreativ mitgestaltet werden können. Dazu gehören unter anderem Augmented Reality, Games, digitales Gestalten, Blockchain, künstliche Intelligenz und Quantencomputing.
Ein zentrales und im Schweizer Kulturbereich einzigartiges Element ist die Sammlung von Medienkunst mit Fokus auf digitalen Werken („born-digital“) von Schweizer Kunstschaffenden. Ihre langfristige Erhaltung erfordert neue konservatorische Ansätze, technisches Fachwissen und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Das HEK leistet in diesem Bereich Pionierarbeit. Informationen zur Sammlung sind über unsere Website zugänglich. Die digitale Infrastruktur für Hosting, Emulation und Archivierung wird kontinuierlich weiterentwickelt, um eine nachhaltige Sicherung und Präsentation digitaler Kunst zu gewährleisten.
In der Kommunikation verfolgt das HEK eine konsequente digitale Strategie mit Mobile-First-Ansatz. Die Website dient als zentrale Informations- und Archivplattform. Social Media und Newsletter bilden den Kern der Öffentlichkeitsarbeit. Printmedien werden gezielt und ressourcenschonend eingesetzt. KI-basierte Bild- oder Videogenerierung kommt ausschliesslich in der digitalen Kommunikation vor, also auf der Website oder auf Social Media, und nur dann, wenn kein geeignetes Bildmaterial vorhanden ist und eine alternative Lösung zeitlich oder finanziell nicht realisierbar wäre. In der Textarbeit nutzen wir KI unterstützend für Korrekturen, Strukturvorschläge, Transkriptionen und erste Übersetzungsentwürfe. Alle Inhalte werden jedoch von Menschen verfasst, geprüft und verantwortet.
Die zugrunde liegende digitale Infrastruktur umfasst Website und Hosting, Dateiablage, kollaborative Werkzeuge, Archivierung, Besuchermanagement und Wissensaufbau. Sie wird standortnah gehostet, intern betreut und in enger Abstimmung zwischen Technik, Vermittlung, Kommunikation, Administration und Museumsleitung weiterentwickelt. Wo möglich setzt das HEK auf Open-Source-Technologien, gemeinwohlorientierte Werkzeuge und lokal verankerte Infrastrukturen. Kommerzielle Tools werden dort eingesetzt, wo sie für den Betrieb notwendig sind und mit einem klaren Bewusstsein für ihre Einschränkungen.
Die digitale Strategie des HEK gilt für den Zeitraum 2025 bis 2027 und wird jährlich überprüft und weiterentwickelt. Ziel ist es, technologische Entwicklungen, kuratorische Praxis, Vermittlungsarbeit und institutionelle Prozesse so miteinander zu verbinden, dass sie dem HEK und einem breiteren Netzwerk aus Kulturinstitutionen, Forschung und Öffentlichkeit zugutekommen.