Yves Netzhammer
Dialogischer Abrieb
Die metapohrisch angelegte Handlung eines Dialogs in Form eines Autounfalls, in dem sich zwei Subjekte in Zeitlupentempo annähern, letztendlich ineinander krachen, bietet die formale Struktur des Filmes. Gegenseitige Abhängigkeiten und Prägungen werden sinnbildlich veranschaulicht.
Die Wucht des Aufeinanderprallens generiert überraschende Körperstellungen, eine Art körpereigenes Erinnerungsarchiv, welche die Protagonisten an unverarbeitete Traumata denken lässt. Mittels Überblendungen werden in den verlangsamten Unfallablauf biografische Rück- oder Vorblenden eingefügt.
Die ganze Arbeit versteht sich als eine Untersuchung, wie Biografien resp. Zeitmodelle erzählerisch genutzt werden, und identitätsstiftende Ereignisse bildnerisch offen dargestellt werden können.
(Text: Yves Netzhammer)