Pax Art Awards 2022
Bereits zum fünften Mal werden 2022 die Pax Art Awards vergeben. Mit den Kunstpreisen ehrt und fördert die Art Foundation Pax in Zusammenarbeit mit dem HEK (Haus
der Elektronischen Künste) in Basel eine medienspezifische Praxis von Schweizer Künstler:innen, deren Werke Medientechnologien nutzen beziehungsweise deren Auswirkungen reflektieren.
Der Hauptpreis in Höhe von CHF 30’000 geht an den Künstler Pe Lang für seine avancierte und langjährige Arbeit im Feld der Medienkunst. Der Künstler erhält CHF 15’000 als Preisgeld und Unterstützung bei der Produktion einer neuen Arbeit. Weitere CHF 15’000 dienen dem Erwerb eines Werks für die Sammlung der Art Foundation Pax. Zwei weitere Preise werden an junge, aufstrebende Medienkunstschaffende vergeben. Jeweils CHF 15’000 inkl. Preisgeld und Ankauf erhalten dieses Jahr Johanna Bruckner und Jennifer Merlyn Scherler.
Pe Lang
Die Jury war beeindruckt von der konsequenten und eigenständigen Entwicklung von Pe Langs (*1974) künstlerischen OEuvres, das mittlerweile drei Dekaden umfasst. Seine Werke sind geprägt von einer klaren Anordnung, bei der nichts verborgen wird. Mit einer fast schon wissenschaftlichen Herangehensweise entlockt er Form, Farbe, Raum, Rhythmus und Klang immer wieder neue Fragen. Durch das diskrete Surren von Motoren, das sinnliche Rascheln von Papier, das Aufblitzen von Farbstreifen und das mikroskopische Plätschern von Siliziumpunkten entwickeln seine Arbeiten eine magische und poetische Qualität, welche die Betrachtenden zu bezaubern vermag.
Johanna Bruckner
Johanna Bruckners (*1984) künstlerisches Schaffen lebt von einer kaleidoskopischen Vielschichtigkeit aus Bewegtbildern, Ton, Narration, Performance und elaboriertem theoretisch-poetischem Unterbau. Bruckner bewegt sich mit ihrer Arbeit in einer, wie sie beschreibt, Ökologie des Vertrauens und der Fürsorge, in der sich die Vorstellungskraft als zentrales Instrument für die Entstehung einer neuen Realität offenbart. Die Jury war beeindruckt, wie Bruckner aktuelle Diskurse zu Identitätspolitik, Feminismus, Queer-Theorie, Posthumanismus und die Kapitalisierung von Körperlichkeit und Intimität in ihren Werken auf visuell eindrückliche Weise verhandelt.
Jennifer Merlyn Scherler
Jennifer Merlyn Scherler (*1996) erforscht Fragen von Intimität, Identität, Gender-Fluidität, Selbstdarstellung und Nostalgie durch verschiedene Medien und Formate. Durch Video, Lecture-Performance, Sound, Installation, Fotografie oder poetische Textarbeit nimmt Scherlers Arbeit Bezug auf die Internetkultur mit einem besonderen Fokus auf deren Einfluss auf kulturelle Verhaltensweisen, zum einen, wie Interneträume die Offline-Strukturen kultureller Dominanz widerspiegeln. Die Jury war beeindruckt, wie Scherler in their Arbeiten schwierige gesellschaftliche Themen aufgreift und dabei inhaltliche Tiefe sowie eine überzeugende Ästhetik und Form findet.