Kunst am Bau
Mit dem Bezug des neuen Gebäudes am Freilager-Platz im November 2014 konnten in der Folge mehrere Kunst-am-Bau-Projekte am HEK realisiert werden, die wir hier vorstellen.
Achim Mohné und Uta Kopp
REMOTEWORDS, 2014
Remotewords von Achim Mohné & Uta Kopp verbreitet Nachrichten auf Hausdächern, die der Betrachtung aus der Luft vorbehalten sind, aber durch Google Earth weltweit verbreitet werden, sobald die Satellitenbilder aktualisiert werden. Auch das Vordach des HEK wurde mit einem Zitat «BILD≠Kunst» des Kunsthistorikers Prof. Dr. Hans Ulrich Reck beschriftet. Während der Eröffnung des Hauses im November 2014 flog eine Drohne über das Haus und machte die Nachricht per Live-Stream sichtbar. Mittlerweile hat ein Daten-Update bei Google stattgefunden und der Schriftzug ist nun auch dort zu sehen.
http://www.remotewords.net/pages/portfolio/roofrw-24hek-basel/
Aram Bartholl
Dead Drop, 2010/2014
Dead drops oder auch tote Briefkästen genannt, sind ein anonymes offline peer to peer- File-sharing Netzwerk im öffentlichen Raum. Im Oktober 2010 wurden die ersten USB-Sticks in New York an Gebäuden, Mauerspalten und Treppengeländer befestigt und somit im öffentlichen Raum zugänglich. Seither findet die Idee weltweit Anklang und die digitalen Geheimnisträger verbreiten sich. Jeder Dead Drop wird mit einer readme.txt Datei versehen. Videos, Spiele, Musik und Fotos können nun mit anderen Nutzern geteilt werden und sind anders als im Netz nicht für alle aufruf- und einsehbar. 2014 brachte der deutsche Künstler Aram Bartholl einen Dead Drop an der Fassade des HEK an. Mittels USB-Stick können nun auch hier anonym Daten ausgetauscht werden.
!Mediengruppe Bitnik (Carmen Weisskopf und Domagoj Smoljo)
H3333333333K, 2015
Die Installation H3333333333K der !Mediengruppe Bitnik zeigt einen Eingriff in die architektonische Struktur der Fassade. Ein Glitch also ein visueller Softwarefehler wird zur gebauten Architektur. Der Glitch taucht dort auf, wo digital gearbeitet wird. Er verweist nicht nur auf eine Tradition in der elektronischen Musik und der visuellen digitalen Kultur, sondern spiegelt auch eine Auseinandersetzung im bewegten Bild und in der Welt der Computerspiele wider. Der Glitch steht in direkter Weise für eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit der Kunstproduktion, mit der Reflexion von Medien, deren Speicherlogiken, Netzwerken und verweist auf die darunterliegenden technologischen Bedingungen. Als gebaute Architektur verweisen die durch den Glitch entstehenden Verschiebungen auf das Digitale und verleihen dem Gebäude eine surreale Wirkung.
Monica Studer und Christoph van den Berg
A band of floating mushrooms, 2010/2014
Auf dem Dach des HEK stehen die ineinander verflochtenen Aluminiumpilze die als Metapher für den urbanen Wandel stehen. Am Stielansatz sind die wie Mitglieder einer Band angeordneten Pilze mit einem Kabel verbunden, welches Signale von einem PC-Server empfängt. Um den lebendigen Strömen zu lauschen, können im Museum Kopfhörer ausgeliehen werden oder über die Seite https://transit504.ch/bofm/ als Live-Stream angehört werden. Das Werk wurde von der Christoph Merian Stiftung in Auftrag gegeben, 2010 erstmals am temporären Ort des HEK in der Oslostrasse installiert und 2014 am festen Standort des HEK neu installiert.
https://transit504.ch/bofm/