one cool thing I’m learning (on the internet)
Wissensaustausch und Tutorial-Workshop.
Am 28.09.2024 beginnt die sechsteilige Workshopreihe «one cool thing I’m learning (on the internet)» mit den Künstler:innen Ramona Kortyka, Jennifer Merlyn Scherler, Mateusz Dworczyk und Juan Blanco. Die Auftaktveranstaltung für den Wissensaustausch- und Tutorial-Workshop findet vor Ort im HEK statt.
Im Workshop entdecken wir gemeinsam, wie digitale Tutorials, Open Tools und spielerische Herangehensweisen den kollektiven Wissensaustausch fördern. Wir schauen dabei kritisch auf die Welt der digitalen Werkzeuge und versuchen, neue konviviale Formen von Tutorials zu entwickeln.
Auftakt im HEK:
28.09.24, 11:00 - 15:00
Termine
Online:
jeweils Di, 8.10., 15.10., 22.10., 29.10.24, 18:00 – 20:00
Abschluss im HEK:
09.11.24, 11:00 – 15:00
Wenn Du ausserhalb von Basel wohnst und nicht an den Präsenzterminen teilnehmen kannst, besteht die Möglichkeit, trotzdem am Workshop teilzunehmen. Alle wichtigen Informationen aus der Auftaktveranstaltung werden Dir rechtzeitig online zur Verfügung gestellt.
Die Workshopreihe findet im Rahmen der Ausstellung «Tools for Change» statt und wird vom Swisslos-Fonds Basel-Stadt unterstützt.
«It is viewed as potentially disruptive to be excited in work and education. The atmosphere of seriousness is viewed to be the essential ingredient for a successful work and learning process. To enter predefined structures of institutions – such as study programmes and classes in universities – and to have the will to share and the desire to encourage excitement, goes beyond the institutional framework.»
Aus: »mcww.videotutorial-documentation«, 2020. Anlässlich der Ausstellung »escaleras futuras«, Santa Fe, Bogotá, Kolumbien.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2019 beschäftigen sich die gemeinschaftlichen Lehr- und Ausstellungsprojekte von Ramona Kortyka, Jennifer Merlyn Scherler, Mateusz Dworczyk und Juan Blanco mit Themen des kollektiven Wissensaustauschs und den Möglichkeiten des Digitalen vor dem Hintergrund institutionskritischer Fragen.
Im Workshop one cool thing I’m learning (on the internet) lädt das Kollektiv zur thematischen und praktischen Auseinandersetzung mit digitalen, konvivialen Werkzeugen (1) ein. Der Fokus liegt dabei auf Werkzeugen zur Wissensvermittlung, insbesondere in Form von Internet-Tutorials (2).
Ziel des Workshops ist es, ein eigenes digitales Tutorial anzufertigen, welches mit dem typischen Format bricht. Dieses Tutorial soll Verwendung in verschiedenen Kontexten wie Community, Beruf, Ausbildung oder im Freund:innenkreis finden. Der Workshop beginnt am 28. September vor Ort mit Einführung und einem gemeinsamen Kennenlernen. Im Oktober finden die weiteren Termine jeweils Dienstagabend auf Discord (3) statt.
In den einzelnen Sessions werden Texte besprochen, die die Bedeutung von digitalen, konvivialen Werkzeugen verständlich machen. Basierend darauf sollen gemeinsam Formen von Tutorials zusammengetragen, analysiert und kritisch hinterfragt werden. Es soll beispielsweise herausgearbeitet werden, welchen Einfluss große Technologieunternehmen auf Internet-Tutorials haben. Ebenso soll zum Thema werden, was ein gutes Tutorial ausmacht und welche verschiedenen Open Tools bei der Wissensvermittlung zur Verfügung stehen. Diese Mischung aus Diskussionen, praktischen Übungen und kritischen Auseinandersetzungen soll in der Umsetzung eines eigenen Tutorials münden.
Bei der Abschlussdiskussion am 9. November werden die entwickelten Tutorials vor Ort vorgestellt und gemeinsam besprochen. Die einzelnen Ergebnisse werden auf common.garden (4) für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Wir möchten die Teilnehmer:innen dazu ermutigen, ihre eigenen Interessen und Themen in den Workshop einzubringen, auch wenn diese nicht mit Kunst und Kultur in Verbindung stehen. Inhaltlich können Themen wie zum Beispiel Gaming, Fandom, Crafting, Open Access oder Cheat Code bearbeitet werden.
Der Workshop richtet sich an alle Interessierten, unabhängig von Hintergrund und Bildungsgrad. Alle, die sich für digitale Phänomene und kollektiven Wissensaustausch interessieren, sind herzlich willkommen. Personen, die im wissenschaftlichen Bereich und institutionellen Kontext (Schule, Universität, Kunstverein, Museum) arbeiten, sind ebenso eingeladen. Wenn eine Teilnahme vor Ort aufgrund geografischer Lage nicht möglich ist, besteht trotzdem die Option, sich dem Online-Workshop anzuschließen.
Bei der Durchführung des Workshops verzichten wir auf klassische Hierarchien. Wir möchten auf Augenhöhe voneinander lernen und den kollektiven Wissensaustausch nicht nur als Thema behandeln, sondern ihn direkt in die Praxis umsetzen.
Fußnoten
(1) Konviviale Werkzeuge sind Werkzeuge, die in ihrer Nutzung zugänglich sind und einen positiven Einfluss auf die Zusammenarbeit und Gemeinschaft haben.
(2) Tutorials sind Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Sie erklären alles möglichst einfach und helfen, Neues zu lernen oder Probleme zu lösen. Als ein wichtiger Bestandteil der Internetkultur ermöglichen Tutorials Menschen auf der ganzen Welt, Wissen auszutauschen und Fähigkeiten zu erlernen. Dieses vermittelte Wissen kann jeglichem Zweck dienen, von Brotbacken bis zu Videoschnitttechniken und Strategien des politischen Widerstands.
(3) Die zentrale Plattform für Information und Kommunikation ist Discord. Die Anmeldung auf Discord ist obligatorisch, und eine verbindliche Zusage ist Voraussetzung für die Teilnahme.
(4) Common.Garden ist eine basisdemokratische, von Künstler:innen betriebene Plattform, die jedem offensteht, der einen Raum für zwanglose Treffen schaffen möchte.
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mcww.biografie
Unter memeclassworldwide (mcww) lässt sich eine Reihe an unterschiedlichen Gemeinschaftsprojekten der Künstler:innen Ramona Kortyka (she/her), Jennifer Merlyn Scherler (they/them), Mateusz Dworczyk (he/him) und Juan Blanco (he/him) versammeln. Die Zusammenarbeit des Kollektivs begann zunächst in Form eines institutionskritischen Meme-Accounts (mcww.memes, 2018 – 2022), und entwickelte sich ab 2019 in eine autonome Klasse für Internetpraxis an der Kunsthochschule in Kiel (DE). Ausgehend vom Internet als Referenzraum untersucht die Gruppe seitdem postdigitale Phänomene unter Berücksichtigung der Bandbreite ihrer ästhetischen, sozialen und politischen Dimensionen. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Ausstellungs- und Lehrpraxis ein und wurden im 2021 publizierten Buch »memeclassworldwide – Research, Documentation, Index« zusammengefasst. Neben den parasitären Seminaren in Kiel (2019 – 2022) hat die Künstler:innengruppe bis dato auf Einladung zahlreiche Vorträge und Seminare an Kunsthochschulen der DACH-Region abgehalten. Mit dem Onlineprojekt mcww.service (2022) entwickeln die Künstler:innen in kurzen TikTok-Videos neue Perspektiven aus ihrer Position als Absolvent:innen einer Kunsthochschule heraus und leiten gleichzeitig eine inhaltliche und strukturelle Transformation der eigenen kollektiven Arbeit ein. Mit dem Ausstellungsprojekt mcww.voyage (2023 – 2024) definiert die Gruppe das Gemeinschaftsprojektes als ein Format für kollektiven Wissensaustausch abseits von etablierten Bildungsinstitutionen neu.
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TikTok @mcww.service